Laut Schätzungen stehen in Wien mehrere Zehntausend Wohnungen leer. Die Hauptgründe dafür sind sowohl Spekulationen am Immobilienmarkt und/oder das mutwillige Verfallenlassen von Altbauten. Diese dürfen nach dem Verfall legal abgerissen und durch billigere, gewinnbringendere Neubauten ersetzt werden.
Statistiken zeigen, dass sich die meisten leerstehenden Wohnungen und Gebäude in reicheren Stadtteilen befinden, und vor allem im hochpreisigen, freifinanzierten Neubau hohe Leerstandsquoten bestehen. Leerstehende Wohnungen stehen den Wohnungssuchenden nicht zur Verfügung und Immobilienspekulation treibt die Kauf- und Mietpreise weiter in die Höhe.
Um Aufmerksamkeit auf dieses große Problem zu lenken, habe ich mich für die Arbeit mit Wärmebildkameras entschieden, um Leerstand sichtbar zu machen. Im Winter strahlt ein bewohntes Gebäude Wärme ab, die als helle, warme Farben dargestellt wird. Ein unbewohntes Gebäude hingegen wird als großer dunkler Fleck gezeigt – nicht nur ein Beweis für den Leerstand, sondern auch ein Symbol für den dunklen Fleck, den der Mangel an Wohnungen auf dem Markt hinterlässt.
Diese Serie ist im Rahmen des Kooperationsprojektes "WIE WIR (NICHT) LEBEN" mit der Arbeiterkammer Wien entstanden.
Als Teil der gleichnamigen Stadtausstellung, die vom 26. Juni bis 01. September 2024 an unterschiedlichen Orten im Wiener Stadtgebiet zu sehen war, wurde LEERSTAND in der Fußgänger*innenzone Lessinggasse in 1020 Wien präsentiert.