Ich beschäftige mich in meinem Semesterprojekt mit einer Grauzone des Wohnens in Wien, den Schrebergärten. Die ursprüngliche Idee des Schrebergartens war die Selbstversorgung und zeitgleich sollte der Schrebergarten ein kostengünstiger Ort zum Abschalten für die ganze Familie sein. Ein Fleck im Grünen inmitten der Stadt ist heute begehrter denn je, aber auch schwer zu bekommen.
Der ursprüngliche Gemeinschaftsgedanke wird jedoch oft von strengen Vorschriften über die Höhe von Hecken und Grashalmen überschattet, und die Idee einer aufgeteilten Grünfläche in der Stadt wirkt auf mich relativ exklusiv, die Stimmung eher separiert und kühl. Mir stellt sich die Frage: will man hier überhaupt gerne sein und Zeit verbringen? Will ich hier sein? Oder trügt der idyllische Schein?
Unangenehmes Piepen von Ultraschall Tiervertreibern ist – für mich – über Gartenfluchten hinweg hörbar; in mehreren Städten werden mit dieser Taktik gezielt Jugendliche von öffentlichen Plätzen ferngehalten, was so gut funktioniert, da die Frequenz ab einem bestimmten Alter nicht mehr wahrnehmbar ist.
Diese Serie ist im Rahmen des Kooperationsprojektes "WIE WIR (NICHT) LEBEN" mit der Arbeiterkammer Wien entstanden.
Als Teil der gleichnamigen Stadtausstellung, die vom 26. Juni bis 01. September 2024 an unterschiedlichen Orten im Wiener Stadtgebiet zu sehen war, wurde GARTENFREUNDE im Kollektiv Kaorle in 1160 Wien präsentiert.